Hermann Walthari (Zeitungsschnipsel)
Wissend
Ich seh die Angst in Deinen Augen flimmern,
Wortlos und schwer
In Deinem Blick die letzte Frage schimmern:
„Ist Er nicht mehr?“
Ich bin Dir fremd – nicht mir geziemt, zu sagen:
„Er ging – zu Gott!“
Nur Freundestreue darf Dich schützend tragen
In tiefster Not.
Noch eine lange Nacht, in Furcht und Hoffen
Qualvoll geteilt –
Dann hat das Schicksal, das Dich längst getroffen,
Dein Herz ereilt.
Ich halte Deine Rechte in der meinen
In Schweigens Pflicht –
Aufstöhnen könnt ich – möchte mit Dir weinen…
Und darf doch nicht…
© Hermann Walthari