Fritz Dannemann (Zeitungsschnipsel)
Heimkehr
Aus weiter Ferne im staubigen Kleid
Komm ich nach Hause zur Frühlingszeit;
Fünf Jahre sind´s, seit ich von dannen zog,
Mit törichten Wünschen die Welt durchflog.
Ich glaubte immer, dass mehr und mehr
Das Herz in der Brust mir erkaltet wär –
Doch wie ich die Häuser und Türme beschau,
Da fliesst´s auseinander wie Frühlingstau.
Fünf Jahre sind´s, seit ich die Heimat nicht sah –
Und nun steh ich schluchzend und weinend da.
Die Bäume und Hecken in weiter Rund,
Sie grünen noch all auf demselben Grund,
Und oben am Dache des Kirchtums fest
Hängt noch das alte Storchennest.
Vorüber! Vorüber! Was zaudert mein Fuss?
Was pocht mir im Herzen bei jedem Gruß?
Es nickt aus den Fenstern manch liebes Gesicht.
Doch ach, die ich suche, die finde ich nicht!
Und schweigend wandr ich von Haus zu Haus
Bis hinter das Dorf, auf den Kirchhof hinaus!
Dort unter dem Gras, auf dem verwitterten Stein
Ging meine Mutter zum Frieden ein, –
Ruht, was ich suchte mit nassem Blick,
Schläft meiner Jugend verlorenes Glück.