Gedichte von anderen

Zeitungsschnipsel

Klara Mohr (Zeitungsschnipsel)

scan der tanz

Der Tanz

 

Selig, o selig im wirbelnden Tanze

Und in der Blumen berauschenden Duft,

Wie in der Lichter entzückendem Glanze

Schweben auf Flügeln melodischer Luft;

Freudig gehoben von schwellenden Tönen,

Kräftig getragen vom stützenden Arm.

Alles vergessend das Schicksal versöhnen

Hold in der Grazien belebenden Arm.

 

Selig,o selig, von Lichtglanz umgeben

Wonnig geschmiegt an die wogende Brust

Hin an dem des Freundes zu schweben

Wonneberauscht in unendlicher Lust.

Wenn von den liebenden Armen umschlungen

Mächtiger schlägt dann das bebende Herz

Und von Wohllaut der Töne durchdrungen

Schwindet der irdische Kummer und Schmerz.

 

Selig,o selig, der innig Geliebten

Wange an Wange ins Auge zu seh`n;

Wenn sich vor Wonne die Blicke fast trübten,

Fest sie im Arme im Kreise zu dreh`n

Wenn von dem Zauber der Töne gehoben

Innig sich anschmiegt die zarte Gestalt

Und mit den Netzen aus Liebe gewoben,

Gott Amor lauschet im Hinterhalt.

 

Selig, o selig, dem Gott hat gegeben

Grazien als Führer und Liebe zum Tanz;

Denn in dem armen, dem irdischen Leben

Webt er der Freude den duftigsten Kranz,

Und wenn dann einstens, beim Klange der Spähren

Welten wir schauen in tanzenden Reih`n,

Wird sich`s dem seligen Geiste bewähren,

Daß er auf Erden ohn` Tanz nicht könnt sein.

 

© Klara Mohr

 

 

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