Als der Frühling kam mit warmen Winden,
als der Schnee begann zu tau`n
und die Weiden ihrer Stunde harrten,
schlug er liebend auf um seinen Garten
einen lichten Zaun.
Und er muschelt zärtlich seine Hände
und das warme dunkle Land,
tief aus seinen Augen geht ein Schauen,
ist ein Glanz in liebendem Vertrauen
wundersam entbrannt.
Willig nimmt die Erde seinen Samen,
Beet um Beet schließt sich ihm auf,
und in Andacht blickt er und voll Warten,
wissend ums Verheißene im Garten,
zu den Sternen auf.
Und er neigt sich nieder zu den Beeten,
die er Tag um Tag betreut,
wächst und reift an Sorgen und Beschwerde,
selber nur ein Samenkorn der Erde,
liebend ausgestreut.
Erntegang
Da gehn sie hin an reifen Hügeln
mit Rechen, Sense, Kumpf und Stein –
ein dunkles Wandern – wie mit schwanken Flügeln,
wenn hell im Stahl aufblinkt des Frührotes Schein,
Den Schaubhut in die Stern gezogen,
dien Schnitter schweigen dumpf im Schritt.
Bald schwingen sie sich ein ins weite Wogen
mit wuchtig scharfem Sensenschnitt.
Und hinter ihnen, leicht gebunden,
reiht sich der jungen Mägde Schar,
das blonde Korn mit Bändern dicht zu runden,
das sich vollendet hat im langen Jahr.
Schon heben sie zum harten Werke
die Sensen von den Schultern breit
und wiegen ihren Leib voll Kraft und Stärke
ins gelbe Leuchten tief und weit.
Ob auch der Tag voll Mühe wieder –
sie schneiden unter täglich Brot
im Schweiße ihres Angesichtes nieder
nach hartem, heiligem Gebot.